In den kommenden Wochen und Monaten könnte es vermehrt zu Berichten kommen, dass Verbraucher plötzlich ohne Fernsehempfang dastehen. Dies ist auf eine neue gesetzliche Regelung zurückzuführen, die dazu führt, dass Vodafone die Versorgung erster Haushalte einstellt.
Eigener Vertrag erforderlich
Besonders betroffen sind Mieter, bei denen der Kabelfernsehempfang bisher durch den Vermieter über einen Vertrag mit einem Anbieter geregelt wurde. Diese Kosten wurden bislang über die Nebenkosten abgerechnet. Ab dem 1. Juli ist dies jedoch nicht mehr zulässig. Dies spiegelt den Trend wider, dass immer mehr Verbraucher auf Streamingdienste und andere Online-Angebote umsteigen und keinen Bedarf mehr an einem Kabelfernsehanschluss haben.
Infolge dieser Änderung haben zahlreiche Vermieter ihre Verträge mit Vodafone gekündigt. Mieter, die keinen eigenen Vertrag abschließen, werden somit keine Programme mehr über den Kabelanschluss empfangen. Dies betrifft bereits die ersten Nutzer, wie aus einem Bericht der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) hervorgeht.
Vodafone hatte ursprünglich versichert, dass niemand aufgrund der Änderungen vom Fernsehempfang abgeschnitten wird. Doch in der Praxis zeigt sich ein anderes Bild. „Wenn Kabelfernsehen ohne bestehenden Vertrag genutzt wird, handelt es sich um eine unberechtigte Nutzung“, erklärt Konzernsprecher Helge Buchheister. „Wir behalten uns vor, Kabelanschlüsse zu sperren, und setzen dies auch um.“
Millionen von Nutzern betroffen
Derzeit erhalten etwa 12 Millionen Verbraucher ihre Fernsehprogramme über das TV-Kabelnetz von Vodafone. Von diesen Nutzern wurden 8,5 Millionen über Sammelverträge der Vermieter versorgt. Durch den Wegfall des Nebenkostenprivilegs hat Vodafone bereits rund 630.000 Kunden verloren.
Um zu verhindern, dass viele Nutzer ohne Fernsehempfang bleiben und Vodafone Kunden verliert, unternimmt der Konzern nun selbst Schritte. Neben gezielter Werbung für betroffene Mieter hat Vodafone kürzlich ein Abkommen mit dem Wohnungskonzern Vonovia geschlossen. Dieses Abkommen ermöglicht es den Mietern, über ihren Vermieter vergünstigte Kabel-Abonnements zu erhalten. Das Abkommen betrifft 120.000 Haushalte und verdrängte den bisherigen Vonovia-Partner Deutsche Telekom.